Die Geschichte der Sorben in Rohne

Die Geschichte der Sorben in Rohne

Unser Heimatort Rohne wurde 1513 erstmals urkundlich als "Rone" erwähnt. Bereits zu dieser Zeit wurde die Region mehrheitlich von den Sorben bewohnt, deren Vorfahren ab dem 6. Jahrhundert im Zuge der Völkerwanderung ihre Wohngebiete nördlich der Karpaten zwischen Oder und Dnepr verließen und damals nahezu unbewohnte Regionen wie die Lausitz neu besiedelten.

Die ersten Siedler in Rohne lebten vom Fischfang, in den damals noch zahlreich vorhandenen Teichen, von der Waldbewirtschaftung und von Ackerbau- und Viehzucht. Die kargen Heideböden waren nur wenig ertragreich und dadurch wurde das Leben der sorbischen Familien jahrhundertelang geprägt von harter Arbeit im Kampf um die eigene Existenz, aber auch das enge Zusammenwirken in der dörflichen Gemeinschaft, was an der Intensität der gemeinsam gelebten Bräuche, der Pflege der gemeinsamen sorbischen Sprache und den gelebten Traditionen im Dorf und allen Orten des Kirchspiel Schleife erkennbar wird.

Überregionale Bekanntheit erlangte Rohne durch die seit 1972 bestehende Sorbische Heimatstube (Serbska Spa), verkürzt auch Sorbenstube genannt. Dieses Museum zeigte die Wohnstätte einer sorbischen, bäuerlichen Großfamilie, wie sie jahrhundertelang üblich war. 
Mit der Gründung des Njepila-Hof-Vereins 1999 wechselte die Sorbische Heimatstube die Räumlichkeiten in den Folgejahren auf den Njepila-Hof in Rohne und ermöglicht interessante Einblicke in einen historischen Wohnraum auf einem sorbischen Bauernhof.

Mehr über unseren Ort Rohne können Sie hier erfahren: Rohne bei WIKIPEDIA

Die Bevölkerung der Sorben in Rohne

Die Sorben, oder auch Wenden genannt, leben als nationale Minderheit im Südosten Deutschlands. Die Schleifer Sorben entstammen zwei Hauptstämmen - den Milzenern und den Lusitzern. Bereits im 6. Jahrhundert siedelten zwischen Ostsee und Erz- bzw. Fichtelgebirge, sowie zwischen Elbe, Oder und Neiße etwa 20 slawische Stämme.

1552 wirtschafteten in Rohne laut Muskauer Urbarium:
18 besessene Mann, 1 Gärtner und 7 Häusler
1777 ging die Bewohner zurück auf:
16 besessene Mann und 5 Häusler
1785 Einwohnerzahl: 145
1880 Einwohnerzahl: 380 
(lt. statistischer Ermittlung von Arnošt Muka zu 100% Sorben)
1950 Einwohnerzahl: 841 
(1956 betrug Anteil der Sorben lt. Ernst Tschernik  ca. 73%)
2013 Einwohnerzahl: 520
(Anteil der sorbischen Einwohner noch bei über 50%)
Das Kirchspiel Schleife

Das evangelische Kirchspiel Schleife ist mit seinen sieben Dörfern Halbendorf, Groß Düben, Mulkwitz, Mühlrose, Rohne, Schleife und Trebendorf das kleinste der vier Trachtengebiete der Lausitzer Sorben. Die sorbischen Trachten im Kirchspiel Schleife zeichnen sich aber durch sehr markante Besonderheiten aus.

Besonders charakteristisch ist die bäuerliche Trachtenvielfalt der Schleifer Sorben, die über 60 verschiedene Varianten zählt und noch heute im Alltag oder zu Feierlichkeiten getragen wird.

Zu den Besonderheiten der sorbischen Volkskultur im Kirchspiel Schleife gehört der evangelische Brauch des Ostersingens, der noch heute im Ort Rohne ebenso gepflegt wird wie der besondere Brauch des Sorbischen Christkindes zur Weihnachtszeit.

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